Abge.. Was? Bist du abgelenkt? Ablenkungen durch die Umwelt (der Kollege, der immer so laut telefoniert), digitale Ablenkungen (nur noch mal schnell die neuesten Tweets lesen) oder gesellschaftliche Ablenkungen (der Tischnachbar, der dir von seinem Wochenende berichten will) – Potenzial für Ablenkung findet sich überall. Studien zufolge werden wir alle 40 Sekunden von unserer Arbeit abgelenkt. Einige betonen sogar, dass es bis zu 30 Minuten dauern kann, sich nach einer Unterbrechung wieder auf die unterbrochene Tätigkeit zu konzentrieren. In unserer Reihe „Konzentriert bleiben“ werden wir uns jeden Monat näher mit einer bestimmten Art von Ablenkung beschäftigen und euch Tipps geben, wie ihr Hintergrundgeräusche ausblenden und einen guten Arbeitsfluss beibehalten könnt.
Das Ablenkungsmuster durchbrechen
Bist du ein Tagträumer? Checkst du ständig deine Social Media Konten? Oder gehörst du zu den seltenen Geschöpfen, die tatsächlich gut multitasken können? Mentale Ablenkungen sind jene kleinen Gedanken und zu erledigende Aufgaben, die immer wieder in unseren Köpfen auftauchen und uns von der eigentlichen Arbeit ablenken. Oft sind es alltägliche Dinge – man erinnert sich noch schnell an die Rechnung, die noch zu zahlen ist, vereinbart für die Kinder einen Spielplatztreffen oder die Idee fürs Abendessen. Nichts davon müsste man sofort erledigen. Aber bevor man es selbst merkt, unterbricht man die eigentliche Arbeit für einen kurzen Moment und widmet sich danach nur halbherzig und weniger konzentriert der eigentlichen Aufgabe. Linda Stone, ehemalige Beraterin für Apple und Microsoft, spricht von dauerhaft geteilter Aufmerksamkeit.
Wie kannst du dieses Muster durchbrechen?
Erstelle eine Agenda
Meetings ohne eine klare Agenda laden die Teilnehmer förmlich dazu ein, gedanklich abzuschweifen. Wenn du ein Meeting anberaumst, ist eine Agenda, die du vorab mit allen Teilnehmern teilst, unabdingbar. Achte darauf, dass die Agenda eingehalten wird. Teilnehmer, die sich in einer Diskussion verlieren, zeitlich überziehen oder das eigentliche Thema verfehlen sollten unbedingt darauf hingeweisen werden.
Das Check-in-Ritual
Beginne deine Meetings mit dem Check-in-Ritual und gib jedem Teilnehmenden ein paar Minuten, um den anderen davon zu erzählen, was er oder sie sich aktuell beschäftigt und was die persönliche Ausgangslage für das Meeting ist. Diese kurze Gelegenheit zur Selbstreflektion hilft vielen Menschen, mögliche Ablenkungen aus dem Weg zu räumen und sich auf die aktuelle Aufgabe zu konzentrieren.
Steuere deine eigene Aufmerksamkeit
Wenn du an einem Meeting nur teilnimmst, ist das Risiko, mit den Gedanken abzuschweifen, noch höher. An Meetings, die für dich nicht relevant sind, solltest du auch nicht teilnehmen. Während des Meetings widerstehe der Versuchung ständig auf deinem Laptop oder Handy etwas nachzuschauen. Platziere beides ausser Reichweite. Wenn du dir gerade keine Notizen machst, dann achte darauf, dass du mit dem Stift nicht herumspielst. Lege ihn auf den Tisch, wenn du nicht gerade nichts aufschreibst. Versuche, den Augenkontakt zur sprechenden Person aufrechtzuhalten, so hälst du auch dein Aufmerksamkeit aufrecht und lässt dich weniger von deinen Gedanken ablenken.
Für Menschen mit anerkannten Konzentrationsschwierigkeiten- und störungen ist das Problem weitaus vielschichtiger. Monster, zum Beispielt rät zu verschiedenen Taktiken, wie etwas zu essen oder sich vor einem Meeting körperlich zu betätigen.
Kurze Meditationspausen
Selbst wenn man allein arbeitet, fällt einem das Konzentrieren manchmal schwer. Sobald man mit Gedanken woanders ist, helfen Atem- oder Meditationsübungen dabei, den Kopf freizubekommen und sich wieder voll und ganz auf die Aufgabe einzulassen.
Eine Aufgabe nach der anderen
Wenn dir spontan eine Aufgabe deiner To-do Liste ins Gedächntnis kommt, stelle dir selbst die Frage: „Welche Aufgabe verlangt jetzt gerade meine Konzentration?“. Sobald du dir diese Frage stellt, lenkst du deinen Fokus automatisch zurück auf deine eigentliche Tätigkeit und förderst dein Konzentrationsvermögen.
Mach dir den Kopf frei
Und was ist mit den vielen kleinen Ablenkungen, die dich einfach nicht loslassen wollen? Nimm dir Zeit, dich später darum zu kümmern. Egal, ob es um deine Einkaufsliste oder die neuesten Tweets oder Instagram-Fotos geht – dein Gehirn wird entlastet, wenn du diese Dinge für den Moment bewusst ausblendest. Nur so kannst du dich auf das Hier und Jetzt konzentrieren.
Im nächsten Teil von „Konzentriert bleiben“ geht es um digitale Ablenkung etwa durch unzählige geöffnete Browser-Tabs oder lärmende Smartphones.