Trending
Meistern Sie Ihre Leistungsbeurteilung: Ein Leitfaden für Beurteilte und Beurteiler
Lesezeit: 4 Minuten
Das Jahr neigt sich dem Ende. Statt einer besinnlichen Zeit, herrscht in den meisten Firmen und Büros Hochbetrieb. Der Jahresabschluss steht an, es gibt saisonal bedingte Mehrarbeit und nicht zu vergessen die Weihnachtsfeiern und Jahresgespräche.
Einiges, wie das jährliche Wichteln auf der Weihnachtsfeier lässt sich einfach lösen. Eine neue Kaffeetasse kann jeder brauchen. Anderes, wie das Mitarbeitergespräch fordert mehr Geschick. Es ist eine Herausforderung für Vorgesetzte und Mitarbeiter eine positive und produktive Leistungsbeurteilung durchzuführen. Wir haben einige Punkte zusammengestellt, die dabei helfen, das Jahresgespräch zu einem Erfolg zu machen und den Stress zu nehmen. Für beide Seiten.
Leistungsbeurteilung als Mitarbeiter
1. Schreibe eine Selbstbeurteilung
Wer eine Selbstbeurteilung schreibt, kann sich besser auf sein Gespräch vorbereiten. Bei manchen Unternehmen ist eine Selbstbeurteilung fester Bestandteil des Prozesses. Bei anderen nicht. Unabhängig davon, ob es gefordert ist oder nicht: eine Selbstbeurteilung gibt dir ein klares Bild, was du gut machst und wo du dich verbessern kannst. Wichtig ist, ehrlich mit sich selbst zu sein. Rückschläge und Misserfolge gehören dazu. Aber du solltest auch deine Erfolge benennen und dafür Anerkennung einfordern. Nimm dir genügend Zeit, um eine gründliche Selbstbeurteilung durchzuführen. Das wird dir helfen im Beurteilungsgespräch auf die verschiedenen Gesprächspunkte besser eingehen zu können.
2. Belege für deine Leistung
Liste für deine Selbstbeurteilung einige konkrete Beispiele auf, wo du erfolgreich warst und etwas besonders gut gemacht hast. Ein besonders anspruchsvoller Kunden ist seit letzter Woche, dank deines Einsatzes endlich zufriedengestellt? Schreibe es dir auf. Du hast bereits im Februar einen grossen Kunden gewinnen können? Nimm auch das mit auf deine Liste. Dein Vorgesetzter erinnert sich vielleicht nicht mehr im Detail daran, was du im Laufe des Jahres erreicht hast, vor allem, wenn er viele Mitarbeiter in seinem Team hat. Umso besser, wenn du im Jahresgespräch gezielt aufzeigen kannst, was du im letzen Jahr geleistet hast.
3. Gib dich nicht mit vagen Lob zufrieden
Überlege dir vorab, was eine gute Leistungsbeurteilung für dich ausmacht? Möchtest du von deinem Vorgesetzten nur hören, was du für einen tollen Job machst? Oder legst du Wert darauf, eine klare Vorstellung zu bekommen, was deine nächsten Schritte sind und wie du dich in deinem Job weiterentwickeln kannst. Ist es letzteres, dann ist es besonders wichtig, dass du nicht einfach nur Lob und eine vage Rückmeldung zu deiner Leistung bekommst. Sei proaktiv und suche auch die konstruktive Kritik. Es ist schön zu hören, dass man seine Arbeit ausgezeichnet macht. Aber es ist viel konstruktiver zu wissen, wo man sich konkret weiterbilden muss, um den nächsten Karriereschritt zu erreichen. Dränge auf konstruktives Feedback und umsetzbare Ziele, nicht nur auf Lob.
4. Umgang mit schlechtem Feedback
Ein Jahresgespräch sollte nicht nur Lob enthalten. Macht dein Vorgesetzter seine Arbeit gut, dann wird er euer Jahresgespräch auch dazu nutzen, konstruktive Kritik anzubringen. Auch wenn die Kritik berechtigt ist, hören die wenigstens Menschen sie gerne. Bleibe in jedem Fall sachlich und höre deinem Chef zunächst zu, ohne ihn zu unterbrechen. Danach kannst du dich zu der Kritik äussern, ohne sie zu analysieren. Es ist hilfreich die Kritik noch einmal mit eigenen Worten zu wiederholen. „Sie sagen, dass ich meine Aufgaben nicht immer in der vorgegeben Zeit fertigstelle?“ Können Sie mir sagen, welche Aufgabe ich nicht fristgemäss erledigt habe?“ So beugst du zum einen Missverständnissen vor, dass ihr über unterschiedliche Dinge sprecht und die konkreten Beispiele ermöglichen es dir auf die Kritik besser einzugehen. Was genau hat in dieser konkreten Situation dazu geführt, dass du nicht rechtzeitig geliefert hast?
So gehst du als Vorgesetzte ins Jahresgespräch
1. Keine Überraschungen
Wenn du dein Team über das Jahr gut geführt hast, sollte keiner deiner Rückmeldungen – ob positiv oder negativ – ein wirkliche Überraschung für dein Gegenüber sein. Es sollte das Feedback widerspiegeln, das du im Laufe des Jahres bereits formell oder informell gegeben hast. Bleibe klar und deutlich, erkenne gute Arbeit und Erfolge an und benenne die Bereiche, wo es noch Verbesserungspotential gibt.
2. Beginne mit einer Zusammenfassung
Beginne euer Gespräch mit einer Zusammenfassung der Gesamtsituation und einem Fazit, ob die Erwartungen erfüllt wurden oder nicht. Es mag logisch erscheinen, dass man die Leistungsbeurteilung Punkt für Punkt durchgeht. Für den Mitarbeiter bedeutet dies jedoch Stress, denn er wird versuchen aus allem Gesagten Anhaltspunkte für eine negative oder positive Bewertung rauszuhören. Und ist nicht mehr empfänglich für das eigentliche Feedback. Eine anfängliche Zusammenfassung inklusive der Information, wo der Mitarbeiter steht, schaffen Klarheit. Vor allem, wenn damit eine Gehaltserhöhung, ein Bonus oder eine Beförderung verbunden sind. Experten raten, für diese Themen ein separates Gespräch mit dem Mitarbeiter zu vereinbaren. In der Leistungsbeurteilung sollte es um die Leistungen gehen.
Regelmässige Mitarbeitergespräche und Feedbacks sind ein wichtiger Grundstein für eine gute Zusammenarbeit. Das Jahresgespräch fasst noch einmal ausführlich alles zusammen. Mit Doodle 1:1 kannst du ganz einfach deine Mitarbeitergespräch ganz einfach planen. Ein Schritt für dich und der Termin steht im Kalender.