Austin Kleon, Autor, Zeichner und Kreativer lebt nach einem einfachen Mantra: Zeig, woran du arbeitest!
„Fast alle Menschen, deren Arbeit ich bewundere und von denen ich versuche etwas abzuschauen, haben es sich zur Routine gemacht ihre Arbeit zu teilen. Anstatt geheim zu halten, woran sie arbeiten, sind sie offen und veröffentlichen ständig Teile ihrer Arbeit und ihre Ideen. Anstatt ihre Zeit mit „Networking“ zu verschwenden, nutzen sie das Netzwerk. Durch den grosszügigen Austausch ihrer Ideen und Wissen gewinnen sie oft ein Publikum, dass sie dann nutzen können, wenn sie es brauchen – für Gemeinschaft, Feedback und Unterstützung“, so sagt Kleon.
Bei Entwicklern, Produktmanagern und Designern ist es bereits üblich, dass sie ihre Arbeit und Arbeitsprozesse mit anderen teilen. Es gibt extra Foren, Konferenzen und Workshops dafür. Das „Show your work“-Prinzip sollte jedoch nicht nur für produktorientierte Teams gelten. Vielmehr sollten alle von dieser Arbeitsweise profitieren. Egal, ob es eine einfache Optimierung oder eine grosse Idee ist, jeder sollte sich klar darüber sein, dass das Zeigen, Teilen und Zelebrieren der eigenen Arbeit etwas Positives ist. Und es zur täglichen Routine werden sollte.
Setze Anerkennung auf die Meeting Agenda
Bei dem nächsten All-Hands Meeting könntest du folgendes tun: Reserviere die letzten fünf Minuten des Meetings für die Würdigung von Leistungen. Besonders engagierte Personen oder ein Team, das ein grosses Projekt realisiert hat. Gratuliere dem Grafikteam zum gelungenen Rebranding und zeige es dem Rest der Gruppe. Das Visuelle verstärkt den Effekt und es ist für die anderen Teams interessant zu sehen. Die Liste der Erwähnungen sollte nur kurz sein und du solltest darauf achten in den verschiedenen Meetings nicht immer die gleichen Teams zu erwähnen. Sei vorbereitet: besprich dich vorab mit den Teamleitern, anstatt die Leute spontan aufzufordern, von ihrem Erfolg zu berichten. Wenn es gut umgesetzt ist, fördert diese einfache Übung nicht nur ein Gefühl des kollektiven Stolzes, sondern gibt der gesamten Gruppe wertvolle Einblicke in die Arbeit ihrer Kollegen.
Wenn du das „Show your work“ Prinzip auf das nächste Level bringen möchtest, dann ist das der nächste Schritt:
Versuche es mit einem „Zeige und erzähle“ Meeting
Was ist ein „Zeige und erzähle“ Meeting (Show and Tell)? Der Name ist eigentlich schon Programm: Hierbei handelt es sich um ein Meeting, bei dem unterschiedliche Teams der Gruppe ihre Arbeit vorstellen. Anerkennung für geleistete Arbeit auf die Agenda zu setzen ist ein guter Anfang. Ein Show and Tell Meeting geht noch weiter: Hier können Mitarbeitende abgeschlossene oder laufende Projekte vorstellen und über Dinge sprechen, auf die sie stolz sind. Oder von Herausforderungen erzählen, die sie bewältigen mussten. Beschränkt euch nicht nur auf das Ergebnis, sondern auch auf den Prozess an sich. Es geht darum, zu zeigen, was andere Teams tun und wie sie es tun. Das schafft Anerkennung und Respekt unter den einzelnen Abteilungen und ist eine gute Methode, um Mitarbeitende zu motivieren. Ein Show and Tell eignet sich zudem bestens, um neue Systeme, wie zum Beispiel ein optimiertes Tool für Urlaubsanträge vorzustellen. Dennoch sollten Show und Tell Meetings etwas besonderes bleiben und nicht zu regelmässig eingesetzt werden. Sondern dann, wenn es etwas Spannendes gibt, Neuigkeiten und um Dinge zu verändern. Denke an ein vernünftiges Zeitlimit, diese Meetings sollen Spass machen und nicht in einer endlosen Präsentation ausarten.
Wir alle müssen ab und an daran erinnert werden, einen Schritt zurückzutreten und unseren Prozess mit etwas Abstand zu betrachten, sowie stolz zu sein auf das, was wir geleistet haben und leisten. Die eigene Arbeit mit anderen zu teilen, ist ein ebenso simpler wie effektiver Weg, Leistungen bewusst wahrzunehmen und angemessen zu würdigen.